Gottfried Brockmann Preis 2011

Seit 1985 wird alle zwei Jahre der Gottfried Brockmann Preis der Landeshauptstadt Kiel durch die Ratsversammlung verliehen. Diese mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung ist der einzige Kunstpreis der Stadt und dient der Förderung junger Kieler Künstlerinnen und Künstler, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und, wie es die Vergaberichtlinien formulieren, „für die Zukunft eine aussichtsreiche Entwicklung erwarten lassen“. 

Mittlerweile zur Tradition geworden, zeigt die Ausstellung zum Gottfried Brockmann Preis nicht nur Arbeiten der Preisträgerin oder des Preisträgers. Zusätzlich hat die überregional besetzte Jury weitere Künstlerinnen und Künstler gewählt, die ihre Werke in den Räumen der Stadtgalerie Kiel präsentieren. Somit hat sich die Ausstellung zum Gottfried Brockmann Preis zu einer Art Biennale entwickelt, die regelmäßig unterschiedliche und herausragende Positionen des künstlerischen Kieler „Nachwuchses“ vorstellt.

 Diesjähriger Preisträger ist der in Kiel lebende Künstler Samuel Seger (geb. 1982), der an der Muthesius Kunsthochschule Freie Kunst/Bildhauerei studiert.

An der Ausstellung sind folgende Künstlerinnen und Künstler beteiligt:
 Jimok Choi, Johannes Flechtenmacher, Annabelle Fürstenau, Lennart Holzborn, Jakob Johannsen, Johannes E. Litty, Jan Lütjohann, Denis Mähne, Benjamin Mastaglio, Tomke Meyer, Ture Preuss, Samuel Seger, Chili Martina Seitz, Sebastian Severin, Constanze Vogt

Jury 2011:
Michael Dörner (Künstler, Halstenbek), Dr. Anette Hüsch (Kunsthalle zu Kiel), Dr. Peter Kruska (Stadtgalerie Kiel), Katrin Pieczonka (Künstlerin, Hamburg), Dr. Michael Reiter (Amt für Kultur und Weiterbildung der Landeshauptstadt Kiel), Dr. Kornelia Röder (Staatliches Museum Schwerin), Wolfgang Zeigerer (Stadtgalerie Kiel)

Hier abgebildet:  Aufnahmen und Installationen von Jakob Johannsen, Titel der Arbeit: Raumbild Bildraum

15.12.2011

Multimediale Fotografie / Technisches Bild

Das Lehrgebiet Fotografie an der Muthesius Kunsthochschule setzt sich mit den vielfältigen fotografischen Ausdrucksformen auseinander. Diese reichen von der dokumentarischen Beschreibung von Wirklichkeit bis zur (digitalen) Konstruktion oder Simulation der Realität.
Es entsteht ein Spannungsfeld, das sich zwischen dem autonomem Bild, der Referenz zur wahrnehmbaren Wirklichkeit und der Frage nach der Authentizität fotografischer Bilder bewegt.
Studierende setzen ihre künstlerisch/gestalterische Absicht mithilfe des fotografischen Mediums um. Über diese praktische Anwendung, die von der kritischen Reflexion des Mediums begleitet wird, entstehen ein Bewusstsein und eine Sensibilität für die spezifischen Wirkungsweisen von fotografischen Bildern.

Künstlerische Produktion braucht die Freiheit in der Wahl ihrer Mittel, ihrer Werkzeuge und Materialien. Studierende, die mit dem Schwerpunkt Fotografie arbeiten, haben durch die Vielfalt der technischen Möglichkeiten ein Instrumentarium zur Verfügung, das sich weitreichenden inhaltlichen und gestalterischen Vorstellungen öffnet.
Die technischen Optionen werden im gestalterischen Prozess einer Aussage zugeführt.
Die Lehre der Fotografie spannt den Bogen vom praktischen produktiven Machen zur Reflexion über Kunst, Fotografie und ihrer Geschichte, Medien und gesellschaftliche Zusammenhänge. Das eigene künstlerische Tun wird dadurch in größere Zusammenhänge gestellt und dieser vermittelte indirekte Blick auf die eigene Arbeit soll direkt wieder zurückführen in die Produktivität. Dabei wird das individuelle künstlerische und gesellschaftspolitische Grundinteresse der Studierenden angesprochen und davon ausgehend eine eigene Bildsprache und Haltung erarbeitet.

Wenn man sich für die Arbeit mit einem bestimmten Medium entscheidet, ist es wichtig zu verstehen, welche Ausdrucksmöglichkeiten und Konventionen mit diesem verbunden sind. Ein Bewusstsein für die Wirkungsweisen des Mediums und die Konventionen seiner Anwendung entwickelt sich über ein handwerkliches und technisches Grundverständnis. Auf dieser Basis kann sich ein eigenständiger künstlerischer Ausdruck etablieren.
Die Studierenden lernen analoge und digitale Kameras, die Arbeit im Fotolabor und digitale Drucktechniken kennen. Darüber hinaus wird den Studierenden ermöglicht, sich mit Bildbearbeitungsprogrammen, 3-D-Techniken und computergenerierten Bildschöpfungen zu befassen. Das Spektrum reicht von rein analoger Fotografie über Crossover-Verfahren, kameraloser Fotografie, der Verbindung von Bild/Text und Buch, raumbezogenen Installationen bis hin zu KI generierten Bildern.

Fragen?

PROF.IN CHRISTINE ERHARD
E erhard@muthesius.de
T 0431 / 5198 – 435