RFLXN 04 / 2012

Foto-Reflexionen 04 / Landesausstellung für Fotografie in Schleswig-Holstein, Stadtmuseum Schleswig

In diesem Jahr ist das Stadtmuseum Schleswig vom 28. September bis zum 18. November Gastgeber der „Foto-Reflexionen 04“. Bei der Landesfotoschau handelt es sich nicht um einen Wettbewerb üblicher Art, sondern um eine Leistungsschau der besten, überwiegend professionell und künstlerisch ausgerichteten Fotografen im Lande.

Von den 62 eingereichten Serien mit insgesamt 418 Fotografien wählte eine aus sieben Mitgliedern bestehende Jury 152 Werke von folgenden 24 Künstlerinnen und Künstlern:

Eva Ammermann, Joachim Andrae, Ulf Beck, Regine Bonke, Birigt Bornemann, Barbara Brand- horst, Sonja Brüggemann, Johannes Dittloff, Klaus Frahm, Uwe Greiß, Sandra Hoyn, Heidi Klinner-Krautwald, Uschi Koch, Gertje König, Till Lichtenberger, Peter Rathmann, Manuel Reitz, Mirja Schellbach, Peter Schreiner/Nadine Weixler, Ewald Steenblock, Andreas Trabitzsch, Kai- Hendrik Windeler, Reimer Wulf und Joe Zander.

Den  mit 1.000 Euro dotierten Jurypreis erhielt der Kieler Fotograf Till Lichtenberger (ehemaliger Student der Muthesius Kunsthochschule, Kiel). Er bekam den Preis für sein Foto »Universum 4«, welches Till Lichtenberger aus verschiedenen Materialien wie ein Puzzle zusammensetzte und auf Fotopapier festhielt. Mit diesem Preis soll eine qualitativ herausragende zeitgenössische Leistung gewürdigt werden. Die Ausstellung wurde mit großzügiger finanzieller Unterstützung durch die Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein und dem Land Schleswig-Holstein verwirklicht.

 

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28.09.2012

Multimediale Fotografie / Technisches Bild

Das Lehrgebiet Fotografie an der Muthesius Kunsthochschule setzt sich mit den vielfältigen fotografischen Ausdrucksformen auseinander. Diese reichen von der dokumentarischen Beschreibung von Wirklichkeit bis zur (digitalen) Konstruktion oder Simulation der Realität.
Es entsteht ein Spannungsfeld, das sich zwischen dem autonomem Bild, der Referenz zur wahrnehmbaren Wirklichkeit und der Frage nach der Authentizität fotografischer Bilder bewegt.
Studierende setzen ihre künstlerisch/gestalterische Absicht mithilfe des fotografischen Mediums um. Über diese praktische Anwendung, die von der kritischen Reflexion des Mediums begleitet wird, entstehen ein Bewusstsein und eine Sensibilität für die spezifischen Wirkungsweisen von fotografischen Bildern.

Künstlerische Produktion braucht die Freiheit in der Wahl ihrer Mittel, ihrer Werkzeuge und Materialien. Studierende, die mit dem Schwerpunkt Fotografie arbeiten, haben durch die Vielfalt der technischen Möglichkeiten ein Instrumentarium zur Verfügung, das sich weitreichenden inhaltlichen und gestalterischen Vorstellungen öffnet.
Die technischen Optionen werden im gestalterischen Prozess einer Aussage zugeführt.
Die Lehre der Fotografie spannt den Bogen vom praktischen produktiven Machen zur Reflexion über Kunst, Fotografie und ihrer Geschichte, Medien und gesellschaftliche Zusammenhänge. Das eigene künstlerische Tun wird dadurch in größere Zusammenhänge gestellt und dieser vermittelte indirekte Blick auf die eigene Arbeit soll direkt wieder zurückführen in die Produktivität. Dabei wird das individuelle künstlerische und gesellschaftspolitische Grundinteresse der Studierenden angesprochen und davon ausgehend eine eigene Bildsprache und Haltung erarbeitet.

Wenn man sich für die Arbeit mit einem bestimmten Medium entscheidet, ist es wichtig zu verstehen, welche Ausdrucksmöglichkeiten und Konventionen mit diesem verbunden sind. Ein Bewusstsein für die Wirkungsweisen des Mediums und die Konventionen seiner Anwendung entwickelt sich über ein handwerkliches und technisches Grundverständnis. Auf dieser Basis kann sich ein eigenständiger künstlerischer Ausdruck etablieren.
Die Studierenden lernen analoge und digitale Kameras, die Arbeit im Fotolabor und digitale Drucktechniken kennen. Darüber hinaus wird den Studierenden ermöglicht, sich mit Bildbearbeitungsprogrammen, 3-D-Techniken und computergenerierten Bildschöpfungen zu befassen. Das Spektrum reicht von rein analoger Fotografie über Crossover-Verfahren, kameraloser Fotografie, der Verbindung von Bild/Text und Buch, raumbezogenen Installationen bis hin zu KI generierten Bildern.

Fragen?

PROF.IN CHRISTINE ERHARD
E erhard@muthesius.de
T 0431 / 5198 – 435