
Die Geschichte, die Hendricks in seinen Bildern erzählt, handelt von den Umbrüchen, die der Digitalität in unserer Welt und in unserem Dasein folgen. Er nutzt das Mittel der Überarbeitung, um sein Thema zu fassen, nimmt eigene Fotografien aus der vordigitalen Zeit, bearbeitet sie digital und vollzieht an ihnen so die Fusion von virtueller und physischerWelt auf der Ebene des Bildes nach.
Seit jeher hat die Überarbeitung dazu gedient, Autor und Arbeit in ein lebendiges Verhältnis zu setzen, seine Autorität und ihren Wert zu verzeitlichen. Augenfällig wird, wie viel Einfluss das Bild gewonnen hat und wie viel Autorität der Autor aufzugeben bereit ist, um davon zu berichten. Augenfällig wird auch, dass nur eine digitale Bildsprache das digitalbasierte Geschehen repräsentieren kann und dass Hendricks, trotz aller Bedingungen des Programms, in der Lage ist, in den Bildern Vergleiche anzustellen, die die Tragweite des Wandels vorstellbar machen.
Der Begriff Postfotografie macht zunächst deutlich, dass in der Digitalität nicht mehr gesichert angenommen werden kann, Fotografien seien Abbilder sichtbarer Ereignisse. In der Digitalität hat die überwiegende Mehrzahl der Bilder ein fotorealistisches Äußeres, unabhängig davon, ob es Fotografien sind oder nicht. Darüber hinaus berücksichtigt der Begriff auch jene Bilder, die auf fotografischen Aufnahmen fußen, obwohl sie nicht danach aussehen. Allgemein besagt der Begriff, dass digitale Bilder in keinem gesicherten Verhältnis mehr zu einer bestimmten Produktionsweise stehen und ihnen im Zweifel unterschiedliche, oft unvereinbare Bedeutungen folgen können.
Eröffnung: 05. Dezember 2013, 19.00 Uhr
in der Galerie Heinzi und Struss, Ringstraße 19, 24114 Kiel
Öffnungszeiten: 07./ 08. und 14./ 15. Dezember von 10.00 – 18.00 Uhr
sowie bis zum 05. Januar nach Vereinbarung