Allgemein

Till Lichtenberger 
›Sammeln & Sieben‹


Till Lichtenbergers Arbeit besteht aus unterschiedlichen Teilen. Da sind zuerst einmal die Lumino- und Fotogramme von Dingen aus seiner häuslichen Umgebung: Bekanntes, Gebräuchliches und in der Regel Wertloses, teils einzeln gezeigt, teils in Mengen. Die Bilder passieren reibungslos die Ebene der Repräsentation und erzeugen dann so etwas wie einen Nachhall der Dinge, den wir normalerweise überhören, den wir nicht gebrauchen können, den wir nicht wahr haben, vergessen oder verdrängen wollen. – Lichtenberger kommt zu seinen Bildern, indem er die Dinge gleichsam als Negative nutzt. Ausrisse aus Zeitschriften oder Werbeblättern beispielsweise legt er in die Bühne eines Vergrößerers. Backpapier, Plastikverschlüsse, Zahnseide positioniert er irgendwo im Lichtkegel des gleichen Geräts, so dass auch sie auf seinem Papier Spuren hinterlassen. (…)

14.02.2014 ·

Peter Hendricks 
›Hendricks zeigt Postfotografie‹


Die Geschichte, die Hendricks in seinen Bildern erzählt, handelt von den Umbrüchen, die der Digitalität in unserer Welt und in unserem Dasein folgen. Er nutzt das Mittel der Überarbeitung, um sein Thema zu fassen, nimmt eigene Fotografien aus der vordigitalen Zeit, bearbeitet sie digital und vollzieht an ihnen so die Fusion von virtueller und physischerWelt auf der Ebene des Bildes nach.

(…)

03.12.2013 ·

Timo Wilke ›Adressierungen und Annahmen 001–350‹


Timo Wilke beschäftigt sich mit digitalen Bildarchiven. Deren Ordnung basiert auf der Sprache. Durch sie wird den Bildern Bedeutung zugewiesen und ihre Suche im Bestand organisiert. Traditionell orientiert sich diese Ordnung an der geltenden Geschichtsschreibung. Zugespitzt ausgedrückt, folgt die historisierende Einordnung von Bildern den Interessen der Macht. Sie dient dazu, Geschichte(n) so vorzustellen, dass damit Einfluss auf Gegenwart und Zukunft gesellschaftlicher Entwicklungen genommen werden kann. (…)

 

05.09.2013 ·

DIGITUS II 
SYMPOSIUM ZUR VOR-DIGITALEN FOTOGRAFIE

Das Digitale ist 2013 nicht länger bloßer Fingerzeig, sondern allgegenwärtiges Prinzip.
 Die vor-digitale, gar analoge Fotografie liegt sterbend danieder, ihre Lebensweisheit allerdings wollen wir bitte gehört wissen. Was ist geworden aus unserem liebsten Fetisch, der Jagd, der Spur und dem moment décisif? Was passiert, wenn wir unseren Zeigefinger (digitus II) auf den Auslöser einer Kamera legen, in deren Black Box noch kein Fenster geschnitten wurde, das uns den direkten, binär durchnummerierten Nachhall des kaum vergangenen Moments präsentiert? (…)

 

 

 

 

21.04.2013 ·

Martin Fengel 

›Anchor & Crown‹


Martin Fengel ist Fotograf und Filmemacher, Zeichner und Musiker, Professor und Münchner. In der Galerie „Heinzi und Struss“ zeigt er Auszüge aus seinen fotografischen Arbeiten »Holiday Books« (2011), »Puff The Magic Dragon« (2012) und »Wachs« (2012). Fengel durchjagt Leben und Alltag mit der Kamera, stilisiert Gewöhnliches und Eigensinn als farbenfrohen Mystizismus, als Kontemplation aus der Hüfte quasi – im Wechsel zwischen Flügelschlag, Heartbeat und Augenzwinkern. Im Rahmen des Symposium Digitus II spricht Martin Fengel über seine Arbeit. (…)

20.04.2013 ·

Fabian Rook 

›2012/13 Gute Aussichten, Junge deutsche Fotografie‹


Fabian Rook ist einer der 7 Preisträger/innen von “Gute Aussichten 2012/2013

Fabian Rook zeigt drei unterschiedliche Bildserien – seine „Reise“ führte ihn nach Mexiko und Japan und endet in einer dritten, fiktiven Dokumentation in den Krisengebieten des Nahen Ostens. Erst bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass es sich nicht um Abbildungen handelt, die der Kamera des Fotografen während einer wirklichen Reise entsprungen sind. Fabian Rook hat vielmehr die Bildwelt von Google Streetview unter die Lupe genommen und von den Orten seiner Wahl Screenshots angefertigt. Durch entsprechende Bearbeitung und Zusammenstellung lässt er eine Ästhetik entstehen, die an spezifische Bildstrategien von amerikanischen Fotografen wie Joel Sternfed und Stephen Shore anknüpft. Indem er dabei auf die automatisiert hergestellten Landschaftsaufnahmen von Google Streetview zurückgreift, also selbst weder als Bildautor noch als unmittelbarer Augenzeuge in Erscheinung tritt, thematisiert Rook die Bedeutung von Autor- und Zeugenschaft fotografischer Bilder. (…)

 

 

15.01.2013 ·

RFLXN 04 / 2012

Foto-Reflexionen 04 / Landesausstellung für Fotografie in Schleswig-Holstein, Stadtmuseum Schleswig

In diesem Jahr ist das Stadtmuseum Schleswig vom 28. September bis zum 18. November Gastgeber der „Foto-Reflexionen 04“. Bei der Landesfotoschau handelt es sich nicht um einen Wettbewerb üblicher Art, sondern um eine Leistungsschau der besten, überwiegend professionell und künstlerisch ausgerichteten Fotografen im Lande.

Von den 62 eingereichten Serien mit insgesamt 418 Fotografien wählte eine aus sieben Mitgliedern bestehende Jury 152 Werke von folgenden 24 Künstlerinnen und Künstlern:

Eva Ammermann, Joachim Andrae, Ulf Beck, Regine Bonke, Birigt Bornemann, Barbara Brand- horst, Sonja Brüggemann, Johannes Dittloff, Klaus Frahm, Uwe Greiß, Sandra Hoyn, Heidi Klinner-Krautwald, Uschi Koch, Gertje König, Till Lichtenberger, Peter Rathmann, Manuel Reitz, Mirja Schellbach, Peter Schreiner/Nadine Weixler, Ewald Steenblock, Andreas Trabitzsch, Kai- Hendrik Windeler, Reimer Wulf und Joe Zander. (…)

28.09.2012 ·

Über Schein und Sein

Mit einer Ausstellung studentischer Arbeiten aus der Fotografie der Muthesius Kunsthochschule eröffnet die Galerie Heinzi und Struss. Das Material der sechs Positionen stammt nahezu vollständig aus dem Internet. Es wird genommen und zitiert, kombiniert und sich im Netz gespiegelt. Tradition, Handwerk, technisches Verständnis, nicht einmal mehr das Dabeigewesensein ist Voraussetzung dessen, was in dieser Ausstellung zu sehen sein wird. Die Autoren halten Distanz zum fotografischen Akt. Sie erzählen in Bildern über Bilder. (…)

10.06.2012 ·

Die Muthesius Preise 2012

Die Muthesius Preise der Muthesius Gesellschaft e.V. wurden am 25.05.2012 in der Kunsthalle Kiel feierlich übergeben: 
Der Preis in der Kategorie Kunst (3000 Euro) geht an Chili M. Seitz für „Der gestiftete Blick in guter Gesellschaft“ eine Masterarbeit aus der Bildhauerei, betreut von Prof.in E. Wagner und Prof. A. Dreyblatt. Der Preis in der Kategorie Raum/Design (3000 Euro) ging an die Industriedesignerin Vanessa Katzmann für ihr innovatives Konzept „Sonus – Kommunikation kehlkopfloser Menschen“. Die Publikumspreise gingen an „Fotografien“, eine sehr persönliche Arbeit von Felix Gyamfi, im Design an das 1:1 Modell des Kinderschlittens „Kalle“ von Industriedesigner Tjark Rumohr. (...)

25.05.2012 ·

Gottfried Brockmann Preis 2011

Seit 1985 wird alle zwei Jahre der Gottfried Brockmann Preis der Landeshauptstadt Kiel durch die Ratsversammlung verliehen. Diese mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung ist der einzige Kunstpreis der Stadt und dient der Förderung junger Kieler Künstlerinnen und Künstler, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und, wie es die Vergaberichtlinien formulieren, „für die Zukunft eine aussichtsreiche Entwicklung erwarten lassen“. (…)

15.12.2011 ·

Multimediale Fotografie / Technisches Bild

Das Lehrgebiet Fotografie an der Muthesius Kunsthochschule setzt sich mit den vielfältigen fotografischen Ausdrucksformen auseinander. Diese reichen von der dokumentarischen Beschreibung von Wirklichkeit bis zur (digitalen) Konstruktion oder Simulation der Realität.
Es entsteht ein Spannungsfeld, das sich zwischen dem autonomem Bild, der Referenz zur wahrnehmbaren Wirklichkeit und der Frage nach der Authentizität fotografischer Bilder bewegt.
Studierende setzen ihre künstlerisch/gestalterische Absicht mithilfe des fotografischen Mediums um. Über diese praktische Anwendung, die von der kritischen Reflexion des Mediums begleitet wird, entstehen ein Bewusstsein und eine Sensibilität für die spezifischen Wirkungsweisen von fotografischen Bildern.

Künstlerische Produktion braucht die Freiheit in der Wahl ihrer Mittel, ihrer Werkzeuge und Materialien. Studierende, die mit dem Schwerpunkt Fotografie arbeiten, haben durch die Vielfalt der technischen Möglichkeiten ein Instrumentarium zur Verfügung, das sich weitreichenden inhaltlichen und gestalterischen Vorstellungen öffnet.
Die technischen Optionen werden im gestalterischen Prozess einer Aussage zugeführt.
Die Lehre der Fotografie spannt den Bogen vom praktischen produktiven Machen zur Reflexion über Kunst, Fotografie und ihrer Geschichte, Medien und gesellschaftliche Zusammenhänge. Das eigene künstlerische Tun wird dadurch in größere Zusammenhänge gestellt und dieser vermittelte indirekte Blick auf die eigene Arbeit soll direkt wieder zurückführen in die Produktivität. Dabei wird das individuelle künstlerische und gesellschaftspolitische Grundinteresse der Studierenden angesprochen und davon ausgehend eine eigene Bildsprache und Haltung erarbeitet.

Wenn man sich für die Arbeit mit einem bestimmten Medium entscheidet, ist es wichtig zu verstehen, welche Ausdrucksmöglichkeiten und Konventionen mit diesem verbunden sind. Ein Bewusstsein für die Wirkungsweisen des Mediums und die Konventionen seiner Anwendung entwickelt sich über ein handwerkliches und technisches Grundverständnis. Auf dieser Basis kann sich ein eigenständiger künstlerischer Ausdruck etablieren.
Die Studierenden lernen analoge und digitale Kameras, die Arbeit im Fotolabor und digitale Drucktechniken kennen. Darüber hinaus wird den Studierenden ermöglicht, sich mit Bildbearbeitungsprogrammen, 3-D-Techniken und computergenerierten Bildschöpfungen zu befassen. Das Spektrum reicht von rein analoger Fotografie über Crossover-Verfahren, kameraloser Fotografie, der Verbindung von Bild/Text und Buch, raumbezogenen Installationen bis hin zu KI generierten Bildern.

Fragen?

PROF.IN CHRISTINE ERHARD
E erhard@muthesius.de
T 0431 / 5198 – 435