Über Schein und Sein

Mit einer Ausstellung studentischer Arbeiten aus der Fotografie der Muthesius Kunsthochschule eröffnet die Galerie Heinzi und Struss. Das Material der sechs Positionen stammt nahezu vollständig aus dem Internet. Es wird genommen und zitiert, kombiniert und sich im Netz gespiegelt. Tradition, Handwerk, technisches Verständnis, nicht einmal mehr das Dabeigewesensein ist Voraussetzung dessen, was in dieser Ausstellung zu sehen sein wird. Die Autoren halten Distanz zum fotografischen Akt. Sie erzählen in Bildern über Bilder. Ihnen geht es um die Vorstellung einer Welt, die dabei ist, sich unter dem Einfluss des Digitalen nachhaltig zu verändern. Die Namen der Künstler sind: Fabian Rook, Timo Wilke, Kai-Henrik Windeler, Frauke Frech, Bianca Kurzhöfer und Alexander Hecht-Glaskov.

Zur Eröffnung sprechen:
 Rainer W. Ernst, Professor und Präsident der Muthesius Kunsthochschule
Dr. Brandes-Druba, Sparkassenstiftung S-H
Peter Hendricks, Professor für Fotografie


Ort: Galerie
 Heinzi und Struss; Ringstraße 19, 24114 Kiel
Datum: Donnerstag, 14.06.2012 – Donnerstag, 28.06.2012
Zeit: Ganztägig
13.06.2012

Multimediale Fotografie / Technisches Bild

Das Lehrgebiet Fotografie an der Muthesius Kunsthochschule setzt sich mit den vielfältigen fotografischen Ausdrucksformen auseinander. Diese reichen von der dokumentarischen Beschreibung von Wirklichkeit bis zur (digitalen) Konstruktion oder Simulation der Realität.
Es entsteht ein Spannungsfeld, das sich zwischen dem autonomem Bild, der Referenz zur wahrnehmbaren Wirklichkeit und der Frage nach der Authentizität fotografischer Bilder bewegt.
Studierende setzen ihre künstlerisch/gestalterische Absicht mithilfe des fotografischen Mediums um. Über diese praktische Anwendung, die von der kritischen Reflexion des Mediums begleitet wird, entstehen ein Bewusstsein und eine Sensibilität für die spezifischen Wirkungsweisen von fotografischen Bildern.

Künstlerische Produktion braucht die Freiheit in der Wahl ihrer Mittel, ihrer Werkzeuge und Materialien. Studierende, die mit dem Schwerpunkt Fotografie arbeiten, haben durch die Vielfalt der technischen Möglichkeiten ein Instrumentarium zur Verfügung, das sich weitreichenden inhaltlichen und gestalterischen Vorstellungen öffnet.
Die technischen Optionen werden im gestalterischen Prozess einer Aussage zugeführt.
Die Lehre der Fotografie spannt den Bogen vom praktischen produktiven Machen zur Reflexion über Kunst, Fotografie und ihrer Geschichte, Medien und gesellschaftliche Zusammenhänge. Das eigene künstlerische Tun wird dadurch in größere Zusammenhänge gestellt und dieser vermittelte indirekte Blick auf die eigene Arbeit soll direkt wieder zurückführen in die Produktivität. Dabei wird das individuelle künstlerische und gesellschaftspolitische Grundinteresse der Studierenden angesprochen und davon ausgehend eine eigene Bildsprache und Haltung erarbeitet.

Wenn man sich für die Arbeit mit einem bestimmten Medium entscheidet, ist es wichtig zu verstehen, welche Ausdrucksmöglichkeiten und Konventionen mit diesem verbunden sind. Ein Bewusstsein für die Wirkungsweisen des Mediums und die Konventionen seiner Anwendung entwickelt sich über ein handwerkliches und technisches Grundverständnis. Auf dieser Basis kann sich ein eigenständiger künstlerischer Ausdruck etablieren.
Die Studierenden lernen analoge und digitale Kameras, die Arbeit im Fotolabor und digitale Drucktechniken kennen. Darüber hinaus wird den Studierenden ermöglicht, sich mit Bildbearbeitungsprogrammen, 3-D-Techniken und computergenerierten Bildschöpfungen zu befassen. Das Spektrum reicht von rein analoger Fotografie über Crossover-Verfahren, kameraloser Fotografie, der Verbindung von Bild/Text und Buch, raumbezogenen Installationen bis hin zu KI generierten Bildern.

Fragen?

PROF.IN CHRISTINE ERHARD
E erhard@muthesius.de
T 0431 / 5198 – 435